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Affekt und Polizei

Affekt und Polizei

Eine Ethnografie der Wut in der exekutiven Gewaltarbeit

Autor*in: Schmidt, Stephanie

Reihe: Kultur und soziale Praxis

Jahr: 2022

Sprache: German

Umfang: 366 S.

Verfügbar

Inhalt:
»Über [die] praktische Relevanz der Studie für den engeren thematischen Anwendungsbereich hinaus stellt »Affekt und Polizei« eine Ethnografie dar, die eine große Leserschaft in der Gewalt-, Emotions- und Narrationsforschung verdient, sich darüber hinaus zur Nutzung in der universitären Lehre bezüglich der Verquickung von Empirie und Analyse eignet und sich schlicht spannend liest.« O-Ton: »Its always the others who are violent« – Stephanie Schmidt in the interview with News in Germany on 3 may 2023. O-Ton: »Gewalttätig sind immer die anderen« – Stephanie Schmidt im Interview bei der taz am 01.05.2023. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Bei der Polizei handelt es sich um eine staatliche Institution, die rechtlich legitimiert ist, Gewalt (bis hin zum Tod) anzuwenden. Mir stellte sich daher die Frage, was es eigentlich bedeutet, wenn Gewalt zur (Erwerbs-)Arbeit wird, und wie man diese Gewalt neutral und objektiv ausübt. Da vor allem Aggression und Wut als Konterpart dieser vermeintlich objektiven Gewalt gelten, wollte ich wissen, welche Bedeutung diesen Emotionen im Kontext einer als neutral behaupteten Polizeiarbeit zukommt.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Der Anspruch einer Ethnografie – und damit auch meiner Forschung – ist es, zu verstehen, wie Akteur*innen die Welt deuten und wie sie diese zugleich in ihren Erzählungen und Handlungen erschaffen. In dem Buch analysiere ich daher, wie emotionale Praktiken der Wut und Aggressivität in der exekutiven Gewaltarbeit mit polizeilichen Weltdeutungen sowie organisationalen und moralischen Vorstellungen von Ordnung und Gesellschaft verwoben sind.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Die Arbeit steht in der fachgeschichtlichen Tradition der kulturanalytischen Emotionsforschung und schließt an die von Didier Fassin getroffenen Einordnung an, ethnografische Forschung in der Polizei als eine ›modest but necessary contribution to democracy‹ zu verstehen.4. Ihr Buch in einem Satz:Eine ethnografische Studie über die Rolle, Kontrolle, Relevanz und Relationalität von Wut im polizeilichen Arbeitsalltag. Debatten über das Handeln der Polizei fokussieren oft Fragen nach der »Angemessenheit« von Gewaltanwendung und potenzieller Grenzüberschreitungen. Die Legitimität polizeilicher Gewalt ist dabei eng an eine affektive Neutralität der Handlung gebunden. Stephanie Schmidt setzt sich in ihrer Ethnografie mit diesen affektiven Komponenten der Gewaltarbeit auseinander. Sie analysiert performative Darstellungsweisen von Wut, die als Arbeitsgegenstand und -werkzeug Bedeutung im polizeilichen Alltag erhalten. Ausgehend vom Begriff der Ordnung ermöglicht ihr emotionstheoretisch geprägter Blick, Gewaltsamkeit als Körpertechnik und damit auch als Ausdrucksform polizeilicher Arbeit zu begreifen.
Biografie:

Stephanie Schmidt (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kriminologischen Sozialforschung der Universität Hamburg. Bis 2022 war sie Universitätsassistentin am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. 2018 arbeitete sie im Rahmen eines wissenschaftlichen Netzwerks im Projekt »Mapping NoG20. Dokumentation und Analyse der Gewaltdynamik im Kontext der Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg 2017« im Teilbereich zur Polizei.

Titel: Affekt und Polizei

Reihe: Kultur und soziale Praxis

Autor*in: Schmidt, Stephanie

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839462416

Kategorie: Non-Fiction & Guidebooks, Society, Social Science

Dateigröße: 3 MB

Format: PDF

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Max. Ausleihdauer: 21 Tage