Solidarität bilden
Sozialistische Pädagogik im langen 19. Jahrhundert
Autor*in: Pfützner, Robert
Reihe: Pädagogik
Jahr: 2017
Sprache: Deutsch
Umfang: 340 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- ... mit Robert Pfützner1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Solidarität ist einer der politischen Schlagwörter, die so beliebt wie austauschbar sind. Ich fragte mich ob es möglich ist, diesen Begriff konkreter zu fassen, und für pädagogische Theorie fruchtbar zu machen. Denn gerade in den aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und Transformationsprozessen scheint mir die Frage danach, wie Lernen, Bildung und Zusammenleben solidarisch gestaltet werden kann, essentiell.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Für mich besonders überraschend war die Vielfalt sozialistischer Solidaritätsvorstellungen, die im 19. Jahrhundert diskutiert wurden. Viele dieser Theorien wurden vergessen oder verdrängt. In dieser Hinsicht öffnet das Buch die Perspektive auf die Unterschiedlichkeit sozialistischer Pädagogiken. Zum zweiten macht es deutlich, dass Kollektivpädagogik nicht zwangsläufig mit der Entwertung des Individuums einhergeht, sondern sich beides bedingt und eine gelingende Pädagogik der Solidarität diese Dialektik reflektieren muss.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?In den letzten Jahren werden Fragen von Solidarität als normativer Kategorie in der Pädagogik wieder stärker diskutiert, jedoch meist ohne Bezüge zur sozialistische Þ-U+201E-ÞTraditionÞ-U+201C-Þ herzustellen. Ich hoffe, mein Buch verdeutlicht, dass die kritische Auseinandersetzung mit sozialistischen Bildungstheorien viel analytisches und theoretisches Potential für diese aktuellen Diskussionen bietet.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Menschen, die Lust darauf haben, die Geschichte sozialistischer Pädagogik und der Arbeiter*innenbildung wieder zu entdecken, und an deren Weiterentwicklung und Aktualisierung zu arbeiten.5. Ihr Buch in einem Satz:Wie kann die Dialektik solidarischer Gemeinschaftlichkeit und individueller Entfaltung pädagogisch zusammengedacht werden. Während sozialistische Pädagogik lange Zeit vergessen schien, wird in jüngster Zeit vor dem Hintergrund der globalen Krise des Kapitalismus ihre Wiederentdeckung diskutiert. Robert Pfützner leistet mit seiner systematischen Rekonstruktion sozialistischen Nachdenkens über Solidarität und Pädagogik zwischen 1789 und 1918 einen Beitrag dazu und entwickelt die Idee einer aktuellen Pädagogik der Solidarität. Er stellt frühsozialistische, marxistische und sozialdemokratische Konzepte vor und legt dabei die erziehungs- und bildungstheoretischen Potenziale sozialistischer Traditionen jenseits der offiziellen Sowjet- und DDR-Rhetorik offen.
Robert Pfützner (Dr. phil.), geb. 1986, ist Lehrer in der beruflichen Bildung sowie Lehrbeauftrater an der Universität Hildesheim und der TU Darmstadt. Er arbeitet zur Theorie und Praxis solidarischer Bildung sowie zur Geschichte und Systematik sozialistischer und emanzipatorischer Pädagogik.
Titelinformationen
Titel: Solidarität bilden
Reihe: Pädagogik
Autor*in: Pfützner, Robert
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839439661
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Pädagogik & Psychologie, Nachschlagewerke
Dateigröße: 1 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage