
Record.Play.Stop. - Die Ära der Kompaktkassette
Eine medienkulturelle Betrachtung
Autor*in: Fruth, Pia
Reihe: Edition Medienwissenschaft
Jahr: 2018
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- 1963 kam der erste Kassettenrekorder auf den Markt: unscheinbar beige-grau, batteriebetrieben und so handlich, dass er in eine Manteltasche passte. In den Jahrzehnten danach eroberte die Kassette in einer stürmischen Erfolgsgeschichte den Alltag der Menschen – etwa als Mixtape, Demoband oder Sprachlernkassette. Eine Kassettenkultur entstand: Mit Walkman, Ghettoblaster und Autoradio waren die Medien plötzlich überall dabei.In einer kurzweiligen und unterhaltsamen Studie spürt Pia Fruth der Geschichte der Kassette aus verschiedenen Perspektiven nach. Mit der Auswertung neuer Quellen, die von internen Materialien der Firma Philips bis zu Zeitzeugen-Interviews reichen, schließt sie eine Lücke in der bisherigen Forschungsliteratur. O-Ton: »Über die Kompaktkassette« – Pia Fruth im Interview bei WDR 3 Tonart am 08.05.2018. ... mit Pia Fruth1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Wissenschaftliche Bücher zum Thema Schallplatte oder Magnettonband gibt es zuhauf. Seltsamerweise hat aber um die Kompaktkassette als analoges Speichermedium bislang eine Art Forschungs-Vakuum bestanden. Das ist vor allem angesichts der herrschenden Retro-Welle erstaunlich, mit der viele analoge Medien und Medientechniken wie die Kassette als Kult-Gegenstände sogar ein bescheidenes Comeback feiern.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Es erzählt weder Institutionen- noch Technikgeschichte nach, sondern ergründet und beschreibt eine Alltagskultur, die maßgeblich durch Kassetten beeinflusst und mitgestaltet worden ist. Viele Kulturpraktiken wie zum Beispiel das Mixtapen, Bootleggen, Walkmanhören, Raubkopieren oder DIY-Musikproduktionen sind bisher nur als Einzelphänomene dargestellt worden. In diesem Buch werden sie erstmals als Teile einer Kassettenkultur in Zusammenhang miteinander gebracht.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Die Auseinandersetzung mit der Kompaktkassette bietet vielfältige Erklärungsansätze für heutige Medienphänomene. Die Parallelen zwischen der dargestellten Kassettenkultur und medienkulturellen Entwicklungen im 21. Jahrhundert sind frappant. Mit dem Smartphone unserer Tage bilden sich wieder ähnliche Praktiken aus, wie sie mit der Kassette zwischen dem Ende der 1960er und dem Ende der 1990er Jahre ihren Anfang genommen haben.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit all den interessanten Menschen, die ich für dieses Buch interviewt habe. Mit allen, die selbst Kassettengeschichten erlebt haben und noch wissen, warum Kassetten und Bleistifte unbedingt zusammen gehören. Mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Spaß am interdisziplinären Arbeiten haben.5. Ihr Buch in einem Satz:Eine kurzweilige Reise durch die deutsche Medien- und Sozialgeschichte auf den Spuren der Kompaktkassette.
Pia Fruth (Dr. phil.), geb. 1971, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Mitglied der Geschäftsleitung am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen. Dort lehrt sie praktischen Journalismus mit Schwerpunkt Hörfunk und Audio-Medien. Parallel arbeitet sie seit 2003 als Hörfunkjournalistin für den Südwestrundfunk (SWR) und andere öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten. Regelmäßig publiziert sie dort u.a. wissenschaftliche Radio-Features und Beiträge für verschiedene Kultur-Journale.
Titelinformationen
Titel: Record.Play.Stop. - Die Ära der Kompaktkassette
Reihe: Edition Medienwissenschaft
Autor*in: Fruth, Pia
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783839442203
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Musik, Nachschlagewerke
Dateigröße: 6 MB
Format: PDF
Max. Ausleihdauer: 21 Tage