Onleihe. Urbane Angsträume

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Urbane Angsträume

Urbane Angsträume

Eine Situationsanalyse zu diskursiven Konstruktionen öffentlicher Räume

Autor*in: Gaedicke, Sonja

Reihe: Urban Studies

Jahr: 2025

Sprache: Deutsch

Umfang: 276 S.

Voraussichtlich verfügbar ab: 10.09.2025

Inhalt:
1. Warum ein Buch zu diesem Thema? Wenn ich von meinem Forschungsthema erzählt habe, dann wurde in Gesprächen schnell deutlich, dass urbane Angsträume ein Phänomen sind, an das viele Personen anknüpfen können. Als vermeintliche Merkmale von Angsträumen wurden oft ähnliche Elemente genannt: Dunkle Ecken, Verwahrlosung und ›düstere Gestalten‹. Dabei werden Räume häufig als Angsträume verstanden, selbst wenn die Personen dort keine negativen Erfahrungen gemacht haben. Dieses vermeintliche Paradoxon hat mich interessiert. 2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch? Dank feministischer Raumforschung wissen wir, dass Räume nicht neutral, sondern von Macht- und Ungleichheitsverhältnissen geprägt sind, und dass die Ursachen von Angst und Kriminalität beforscht und beseitigt werden müssen, um Angst im öffentlichen Raum zu begegnen. Andere Ansätze hingegen setzen eher auf stadtplanerische Lösungen, um Angsträumen beizukommen. Ich verbinde beide Perspektiven und fokussiere auf Atmosphären als vernachlässigter Baustein, um Angsträume besser verstehen zu können. 3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu? Seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 hat das Thema ›Angsträume‹ in wissenschaftlichen Debatten ein Revival erlebt. Dabei wurde ›Raum‹ erstaunlich wenig konzeptualisiert. Ich liefere ein Situiertes Raumkonzept, das die Vielschichtigkeit von Raum aufzeigt. Außerdem habe ich mit Adele Clarkes Situationsanalyse eine Methodologie gefunden, mit der Angsträume umfassend beforscht werden können, weil in der Situationsanalyse auch räumliche und nichtmenschliche Elemente eine Rolle spielen. 4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren? Ich verstehe meine Forschung als Beitrag für ein Nachdenken über Raum als Querschnittsthema, da wir ständig Räume herstellen, von ihnen ausgeschlossen werden, sie als gefährlich wahrnehmen – sprich: Räume unausweichlich sind. Mein Anliegen ist es, Angst und (Un)Sicherheit als soziale Konstruktionen zu verstehen. Diskutieren würde ich gerne mit Personen aus der Stadtplanung, den Gender Studies und Aktivist*innen. Außerdem interessiert mich das Thema Angsträume aus Perspektive von Transpersonen. 5. Ihr Buch in einem Satz: Aus intersektional-feministischer Perspektive zeigt das Buch auf, welche Elemente bei der diskursiven Konstruktion urbaner Angsträume bedeutsam sind. Diskurse über urbane Angsträume sind häufig vergeschlechtlicht und reproduzieren rassistische Narrative. Sonja Gaedicke zeigt aus feministisch-intersektionaler Perspektive, welche Elemente und Praktiken bei diskursiven Konstruktionen von Angsträumen eine Rolle spielen. Dazu verbindet sie die Situationsanalyse nach Adele Clarke mit raumsoziologischen Ansätzen und entwickelt ein Situiertes Raumkonzept, das strukturelle Ursachen von Angst und Kriminalität ebenso in den Blick nimmt wie physisch-materielle nicht-menschliche Elemente und Machtstrukturen. Auch Atmosphären, die als Bindeglied zwischen den sozialen, emotional-affektiven und physisch-materiellen Dimensionen von (Angst-)Räumen fungieren, sind dabei von zentraler Bedeutung.
Biografie:

Sonja Gaedicke, geb. 1982, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschlechterstudien der Technischen Hochschule Köln und lehrt und forscht im Bereich der intersektionalen und interdisziplinären Geschlechterforschung. Sie promovierte an der RWTH Aachen.

Titel: Urbane Angsträume

Reihe: Urban Studies

Autor*in: Gaedicke, Sonja

Illustrator*in: Röckenhaus, Kordula

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839476154

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Nachschlagewerke

Dateigröße: 5 MB

Format: PDF

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