Onleihe. Literarästhetische Literalität

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Literarästhetische Literalität

Literarästhetische Literalität

Literaturvermittlung im Spannungsfeld von Kompetenzorientierung und Bildungsideal

Autor*in: Brune, Carlo

Reihe: Lettre

Jahr: 2020

Sprache: Deutsch

Umfang: 392 S.

Verfügbar

Inhalt:
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Die sogenannte kompetenzorientierte Wende hat auch den Literaturunterricht maßgeblich verändert. Wie die übrigen Fächer unterliegt er der Outputorientierung und Standardisierung. Es bleibt aber die Frage, ob der diesen Umstellungen zugrundeliegende Kompetenzbegriff Weinerts sich eignet, um Kernbereiche ästhetischen Lernens abzudecken und das bildungsrelevante Potenzial von Literatur auszuschöpfen.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Möchte man Schüler_innen einen Zugang zu Literatur als Kunst eröffnen, bedarf es eines Ansatzes, der zwar auch auf die Ausbildung von Fähigkeiten respektive Kompetenzen zielt, zugleich aber über den Kompetenzbegriff Weinerts hinausgeht. Ein solches kunstphilosophisch wie literaturtheoretisch fundiertes Konzept einer literarästhetischen Literalität wird in Anlehnung an ›Multiliteracies‹-Modelle aus dem angloamerikanischen Sprachraum entworfen und didaktisch konkretisiert.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Dem Modell einer literarästhetischen Literalität kommt eine Vermittlungsfunktion zwischen Kompetenzkritikern und -befürwortern im Diskurs um literarisches Lernen zu. Es integriert Kompetenzen im Sinne Weinerts, zugleich richtet es sich durch die Fokussierung auf Fähigkeiten in den Bereichen der Wahrnehmung und Vorstellung sowie einer nicht auf ›Problemlösung‹ abhebenden Kognition aber an der prozessorientierten Spezifik ästhetischer Rezeption aus.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Schriftsteller_innen: lebenden (wie Juli Zeh, die sich in ihrer Frankfurter Poetikvorlesung kritisch mit dem Literaturunterricht auseinandersetzt) und verstorbenen (wie Franz Kafka, dessen Literatur für mein Modell maßgeblich ist). Mit Wissenschaftlern: lebenden (wie Christoph Menke, dessen »Ästhetik der Negativität‹ aufgegriffen wird) und verstorbenen (wie Roland Barthes, dessen Literaturbegriff prägend ist). Und nicht zuletzt mit Studierenden und Schüler_innen, um von ihren ganz eigenen Erfahrungen mit Literatur immer wieder neu zu hören.5. Ihr Buch in einem Satz:Literaturunterricht ist mehr als Anleitung zu kognitiven Problemlösestrategien; literarische Texte drohen zu verkümmern, wenn Schüler_innen nicht hierüber hinausreichende Fähigkeiten vermittelt werden. Das Konzept einer literarästhetischen Literalität kompensiert Defizite eines am Kompetenzparadigma ausgerichteten Literaturunterrichts. Es ist unter Rekurs auf allgemeindidaktische »Multiliteracies«-Modelle aus dem angloamerikanischen Sprachraum ausgearbeitet und zielt darauf, Schüler_innen eine umfassende kulturelle Partizipation an Formen und Funktionen literarischer Sprache zu ermöglichen - was Kompetenzen im Sinne Franz Weinerts einschließt, zugleich aber hierüber hinausgeht. Eine solche Form literarischer Literalität bildet die Voraussetzung für genuin ästhetische Bildungsimpulse. Dem Modell kommt so eine Brücken- und Vermittlungsfunktion zwischen der Kompetenzorientierung und dem Bildungsanspruch der Schule zu.
Biografie:

Carlo Brune (Dr. phil.), geb. 1970, ist Professor für deutsche Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte bilden die Spezifika literarischer Textrezeption und ihrer Vermittlung, Fragen des Verhältnisses von Literaturtheorie und Literaturdidaktik, die Literatur der Epochenumbrüche 1800 und 1900 im Unterricht sowie die Gegenwartsliteratur und Popkultur/Popmusik.

Titel: Literarästhetische Literalität

Reihe: Lettre

Autor*in: Brune, Carlo

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839450017

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Sprachen, Literaturwissenschaften

Dateigröße: 3 MB

Format: PDF

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