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Europas südliche Ränder

Europas südliche Ränder

Interdisziplinäre Perspektiven auf Asymmetrien, Hierarchien und Postkolonialismus-Verlierer

Reihe: Edition Kulturwissenschaft

Jahr: 2020

Sprache: Deutsch

Umfang: 290 S.

Verfügbar

Inhalt:
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Der Einfluss der postkolonialen Theoriebildung geht weit über das postkoloniale Arbeitsfeld als solches hinaus und erstreckt sich inzwischen auch in Deutschland auf viele Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften. Dass dies kein Grund zur Freude ist, lässt sich besonders gut zeigen, wenn Asymmetrien und Machtverhältnisse in und zwischen Ländern betrachtet werden, die auf der postkolonialen Weltkarte in diesem Sinne nicht vorkommen: die des europäischen Südens.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Das Buch lenkt die Aufmerksamkeit auf blinde Flecken, die im Kontext der postkolonialen Theoriebildung entstanden sind. Rhetorische Paradigma wie beispielsweise der ›Orientalismus‹ hindern uns daran, Fragen anders zu stellen – wie etwa die nach der Selbsterfindung Europas. Das postkoloniale Wissensregime schreibt sie als Effekt der Auseinandersetzung mit außereuropäischen anderen fest. Das ist jedoch nicht die ganze Geschichte, vielleicht nicht einmal der wichtigste Teil davon.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Im anglophonen Raum finden die wenigen fundamentalen Kritiker postkolonialer Theoriebildung in dem unüberschaubar großen Feld selbst so gut wie kein Gehör. In Deutschland hat das Aufkommen postkolonialer Denkweisen bei einigen, die darin arbeiten, zwar von Anfang an so manches Unbehagen bereitet – in gedruckter Form wird dies jedoch nach wie vor selten geäußert. Vor diesem Hintergrund bündelt das Buch vorliegende Kritik an postkolonialen Ansätze und stellt vor allem neue Einwände vor.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit allen, die zumindest offen für die Möglichkeit sind, dass die etablierten Namen der Postcolonial Studies nicht nur produktive Impulse gegeben, sondern auch wirkungsvolle Denkgebote und Denkverbote hervorgebracht haben, die andere Diskurse und andere Arten von Fragestellungen verdrängen. Ganz besonders mit denen, die offen für die Möglichkeit sind, dass eine auch geografisch breitere Sicht des Kolonialismus unser Verständnis des Postkolonialismus grundlegend verändern könnte.5. Ihr Buch in einem Satz:Der Neologismus ›Postkolonialismus-Verlierer‹ im Titel dieses Buches steht für seine Kritik an dem postkolonialen Wissensregime und für seine alternative Perspektive. Auch postkoloniale Theorien üben ein Wissensregime aus, das »Verlierer« produziert – in diesem Fall die marginalisierten Länder des europäischen Südens, die auf der postkolonialen Weltkarte nicht vorkommen. Vom (post-)osmanischen Europa bis zum Mittelmeer als Fluchtraum für Migrant*innen aus dem globalen Süden diskutieren die Beiträger*innen des Bandes innereuropäische Asymmetrien aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Sicht. Ihr Blick auf politische Konstellationen umfasst dabei die EU-Außenpolitik im Mittelmeerraum, politische Debatten über die osmanischen Griechen in der deutschen Erinnerungspolitik und die Flüchtlingskrise im Spiegel des Videoprojekts »Incoming« des Fotografen Richard Mosse.
Biografie:

Monika Albrecht (apl. Prof. Dr.) ist Kulturwissenschaftlerin an der Universität Vechta. Ihre Forschungsschwerpunkte sind vergleichende postkoloniale Studien (westlicher, sowjetischer und osmanischer Imperialismus), Memory Studies und die Politik der Erinnerung.

Titel: Europas südliche Ränder

Reihe: Edition Kulturwissenschaft

Redakteur: Albrecht, Monika

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839449677

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Sozialer Wandel

Dateigröße: 17 MB

Format: PDF

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