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Wahrnehmungen im östlichen Europa im Wandel

Reihe: Ethnografische Perspektiven auf das östliche Europa

Jahr: 2020

Sprache: Deutsch

Umfang: 318 S.

Verfügbar

Inhalt:
O-Ton: »Ignoranz des Westens gegenüber dem östlichen Europa« – Katerina Gehl und Marketa Spiritova im Interview bei L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung am 19.11.2020. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Der Band befasst sich mit der deutlichen Zunahme xenophober und nationalistischer Tendenzen im östlichen Europa in den letzten 15 Jahren, indem er nicht nur den Folgen, sondern auch einer der wichtigsten Ursachen nachgeht: den wirkmächtigen Bildern des Eigenen und Fremden und den durch sie beeinflussten Identitäten von Individuen, Gruppen und Gesellschaften. Der Band fokussiert auf das gesamte östliche Europa bei dem gegenwärtig (erneut) zu beobachtenden Auseinanderdriften von Ost und West.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Durch die Ignoranz des Westens gegenüber dem Osten wurden viele problematische wirtschaftliche und soziale Folgen der Transformation nicht erkannt bzw. nicht richtig eingeschätzt. Die zahlreichen Verlierer und die mehrfach enttäuschten Erwartungen an den Westen führten zum Rückgriff auf nationale Bilder und Identitäten und insgesamt zu Entwicklungen, die in ihrer Tendenz und Wirkung den Zielen und Prinzipien der europäischen Einigung entgegenlaufen.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Der Band schließt an die in der Empirischen Kulturwissenschaft wichtige Stereotypenforschung an. Gegenwärtige Ereignisse wie die Migrationsbewegungen nach Europa oder Kontroversen wie die Auslegung der sog. ›Istanbul-Konvention‹ verstärken noch die ablehnende Haltung gegenüber der EU-Politik in Osteuropa.4. Ihr Buch in einem Satz:Der Band legt nahe, ›Bilder in den Köpfen‹ als Indikatoren von Veränderungen der realen politischen Situation ernst zu nehmen. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime dominierten im östlichen Europa positive Vorstellungen von »Europa« bzw. der EU und des »Westens«. Heute verbreiten sich in wachsendem Maße neue Feind- und Freundbilder: Es sind zunehmend negativ besetzte Bilder der Minderheiten, der Migranten, der benachbarten Nationen ebenso wie auch der EU und allgemein des »Westens«. Der Band zielt auf diesen zentralen Aspekt der Beziehungen zwischen »Ost« und »West« in Europa ab und beleuchtet die in den europäischen Gesellschaften verbreiteten Eigen- und Fremdbilder sowie die dort (neu) formierten Identitäten der Individuen und Gesellschaften.
Biografie:

Marketa Spiritova (Dr. phil. habil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der LMU München. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Erinnerungskultur, Nationalismus, Biografieforschung und Oral History, Populäre und Jugendkultur sowie Performanzforschung. Katerina Gehl (Dr. phil.) ist Lehrbeauftragte am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der LMU München. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Elitenforschung, die Politische Kultur Südosteuropas, Fremdheitsforschung sowie Europäisierung. Klaus Roth (Prof. Dr. Dr. h.c.) ist emeritierter Professor für Europäische Ethnologie an der LMU München. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind neben der Erzählforschung die Kulturen der Länder des südöstlichen Europas, insbesondere die gegenseitigen Vorstellungen der Gesellschaften Südosteuropas und jener des westlichen Europas. Er ist Herausgeber der Zeitschrift »Ethnologia Balkanica« und Vorsitzender des Schroubek-Fonds.

Titel: Eigenbilder - Fremdbilder - Identitäten

Reihe: Ethnografische Perspektiven auf das östliche Europa

Redakteur: Spiritova, Marketa ; Gehl, Katerina ; Roth, Klaus

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839449622

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Sozialwissenschaft

Dateigröße: 6 MB

Format: PDF

2 Exemplare
2 Verfügbar
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Max. Ausleihdauer: 21 Tage