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Die Personenwaage

Die Personenwaage

Ein Beitrag zur Geschichte und Soziologie der Selbstvermessung

Autor*in: Frommeld, Debora

Reihe: KörperKulturen

Jahr: 2019

Sprache: Deutsch

Umfang: 372 S.

Verfügbar

Inhalt:
O-Ton: »Weighed and found lacking? A Brief History of Bathroom Scales« – Deborah Frommeld on https://foodfatnessfitness.com at February 1, 2020. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Die Personenwaage ist auf den ersten Blick ein häufig verkauftes Haushaltsgerät, auf den zweiten Blick jedoch viel mehr. Die Waage repräsentiert ein Wissensregime, das seit Längerem für Individuen von Bedeutung ist. Nicht nur das Instrument als Objekt, sondern auch die damit verbundenen diskursiven Aushandlungsprozesse stehen für gesellschaftliche Modernisierung. Es ist diese Vorgeschichte der Selbstvermessung, die aufzeigt, weshalb Diätprogramme wie die ›Brigitte-Diät‹ oder Fitness-Apps populär geworden sind.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Das Buch verdeutlicht, dass die Selbstvermessung des Körpers auch schon vor der Jahrtausendwende praktiziert wurde und daher auch schon seit einiger Zeit im alltäglichen Denken und Handeln fest verankert ist. Innovationen wie die Personenwaage greifen also künftigen Entwicklungen vorweg, agieren am Puls der Zeit und spiegeln unter anderem die gesellschaftliche Entwicklung der Digitalisierung wider.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Bei der Diskussion um eine Optimierung des Körpers, den so genannten Schlankheits- und Fitnesskult oder auch Schönheitswahn wurde die Rolle der Technikentwicklung und Etablierung von Technik bisher kaum beachtet. Wie aber wurde die Personenwaage zu einem machtvollen Messinstrument? Das Buch wertet dazu einen Diskurs aus, der für einen Ausschnitt der Vergangenheit und Gegenwart steht. Dabei wurde im Alltag eine Kontrolle des Körpergewichts eingeführt, die zwischen Technik und Körper, Subjekt und Gesellschaft vermittelt.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Studierenden und Kolleg*innen der Sozialwissenschaften und gleichermaßen mit Interessierten, Betroffenen und Aktivist*innen. Darüber hinaus wäre ein interdisziplinärer Austausch mit den Geistes-, Kultur- und Medienwissenschaften sowie den Ingenieurswissenschaften (inklusive der Start-up-Szene) und der Medizin überaus spannend.5. Ihr Buch in einem Satz:Das Buch begibt sich auf Spurensuche, was uns dazu veranlasst, eine Personenwaage zu benutzen und weshalb wir danach vielleicht eine Diät beginnen. Die Personenwaage ist ein über 150 Jahre altes Messinstrument, das heute wesentlich mitbestimmt, wie sich Menschen in ihrem Körper fühlen, wie viel sie essen, ob sie sich bewegen und vieles mehr. Debora Frommelds wissenssoziologische Studie analysiert erstmals die Geschichte des Artefakts und den gesellschaftlichen Wandel, der hinter diesem modernen Phänomen der Selbstvermessung steht. Das untersuchte Quellenmaterial, darunter Patentdokumente und die »Brigitte-Diät«, verweist auf komplexe Prozesse von Technisierung, Individualisierung, Normalisierung, Medikalisierung und Ästhetisierung, die erst ineinander verwoben die Waage hervorbrachten und - neuerdings im Zusammenspiel mit Apps - zu einem machtvollen Messinstrument werden ließen.
Biografie:

Debora Frommeld (Dr. phil.) ist Soziologin am Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung (IST) der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg und forscht zu (ästhetischen) Alltagspraktiken an der Schnittstelle von Technik, Digitalisierung, Gesundheit und Körper.

Titel: Die Personenwaage

Reihe: KörperKulturen

Autor*in: Frommeld, Debora

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839447109

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Sozialwissenschaft

Dateigröße: 9 MB

Format: PDF

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Max. Ausleihdauer: 21 Tage